Geschich­te

Es war zu der Zeit, als am Fus­se des Napfs zwi­schen der Klei­nen und der Gros­sen Fon­tan­ne ein Weh­kla­gen und Jam­mern zu ver­neh­men war, als ob die Enzi­loch-Gei­ster den jüng­sten Tag beklag­ten. Für eini­ge der so arg Gepei­nig­ten war die­se Tra­gö­die nicht mehr län­ger aus­zu­hal­ten und sie beschlos­sen, die­sem trau­ri­gen Schick­sal ein Ende zu set­zen. So taten sich die Wei­sen zusam­men und hiel­ten Rat. Der Wei­se­ste unter ihnen, genannt Wal­ter Unter­näh­rer seni­or von der Post, über­nahm das Zep­ter und schar­te die Wil­li­gen um sich. Und so wur­de beschlos­sen, die trü­be und lee­re Zeit 41 Tage vor Ostern mit Pau­ken und Trom­pe­ten zu ver­trei­ben und Licht ins Dun­kel zu brin­gen. Dies alles geschah im 1974sten Jahr nach Chri­sti Geburt. Die Wir­kung blieb nicht aus und dem Ruf nach Jubel, Tru­bel, Hei­ter­keit folg­ten beson­ders vie­le aus der jün­ge­ren Schar.

So taten sich die Wei­sen aber­mals zusam­men und grün­de­ten am 6. Febru­ar 1975 die Guug­gen­mu­sig Napfru­ug­ger Romoos. Nach der 15 Minu­ten dau­ern­den Grün­dungs­ver­samm­lung wur­den die Gäste des Hotel Kreuz bereits mit den ersten kakap­ho­ni­schen Klän­gen unter­hal­ten. Dies ging als der offi­zi­el­le Beginn der Napfru­ug­ger-Exi­stenz in die Ana­len der Geschich­te ein. Und es ward ver­heis­sen, dass sich der Erfolg die­ses Bun­des nicht nur wäh­rend der fol­gen­den när­ri­schen Zeit, son­dern bis zum heu­ti­gen Tage meh­ren soll­te. Wie jeder jun­ge Spröss­ling muss­ten sich auch die Napfru­ug­ger bestä­ti­gen und ihr Dasein gegen die da und dort am Hori­zont auf­tre­ten­den Gewit­ter (viel­leicht waren es die grol­len­den Enzi­loch­gei­ster, wel­che die nun von neu­em aus­ge­bro­che­ne Lebens­freu­de miss­gönn­ten) ver­tei­di­gen. Um bes­ser gewapp­net zu sein und den Zusam­men­halt zu stär­ken, wur­den Sta­tu­ten geschrie­ben, wel­che klar­stell­ten, dass man sich wäh­rend des Jah­res, beson­ders aber auch wäh­rend den när­ri­schen Tagen an eine gewis­se Ord­nung zu hal­ten habe, was nicht immer jedem Zög­ling des neu­en Bun­des leicht viel. So brach das Unbill nicht nur von aus­sen her­ein, auch inner­li­che Klip­pen galt es immer wie­der zu umschiffen.

Die Iden­ti­tät nach aus­sen hin doku­men­tie­rend, wur­de erst­mals ein Stoff­ab­zei­chen, in den fol­gen­den Jah­ren die tra­di­tio­nel­le Metall-Pla­ket­te, ent­wor­fen und ver­kauft. Die unter­neh­mungs-freu­di­gen Gei­ster und dür­sten­den Keh­len woll­ten unter­hal­ten und gelabt wer­den. Um das Man­na vom Him­mel reg­nen zu las­sen, muss­ten neue finan­zi­el­le Wege gefun­den wer­den, wie z.B. die erwähn­te Pla­ket­te, die immer zahl­rei­cher flies­sen­den Gön­ner­bei­trä­ge und natür­lich der nun schon tra­di­tio­nel­le Ruug­ger­ball (heu­te Ruug­ger­fest) mit der Erst­aus­ga­be am 14. Febru­ar 1976. An die­sem Ball ver­blüff­ten die Ruug­ger die Ball­be­su­cher immer wie­der mit ihren auf­wen­di­gen und wir­kungs­vol­len Saal­de­ko­ra­tio­nen. Um den Enzi­loch­gei­stern dezi­bel­mäs­sig die Stirn bie­ten zu kön­nen, rüste­ten sich die Kakap­ho­ni­ker mit Instru­men­ten und einer Spe­zi­al­aus­bil­dung für die Rhyth­mia­ner auf. Wie in der Welt­po­li­tik dreh­te sich auch die­se (zum Glück nur musi­ka­li­sche) Spi­ra­le der Auf­rü­stung immer schnel­ler. Das anfäng­li­che „Echo vom Enzi­loch“ ent­wickel­te sich zu einer wahr­haf­ten „Ruug­ger-Sin­fo­nie“! Nach­dem die „Berg­ler“ von Romoos bereits als Ölscheichs und Mexi­ka­ner fremd­ge­gan­gen waren, streb­ten sie nun zu höhe­ren Kostüm­sphä­ren. Des­halb wur­de der Ent­schluss gefasst, erst­mals ein auf­wen­di­ge­res Kleid, den legen­dä­ren „Sack“ mit eige­nem Grend, zu kre­ieren. Die­se Tra­di­ti­on wur­de danach unter ande­rem mit dem „Schot­ten“, „Kosak“, „Chi­nes“, dem „Romoo­ser Kleid“ (10 Jah­re Ruug­ger), „Schnee­witt­chen und die sie­ben Zwer­ge“, „Inder“, dem „Blu­men­kleid“ und der „Mas­ke in Blau“ sowie der „Fan­ta­sia“, dem „Dra­chen­kleid“ dem „Space-Dream“ und dem neu­sten Kunst­werk „Deep Blue (oder ächt gli­ich „hagu­blau“) lau­fend ent­wickelt und ver­fei­nert. Mit eini­gem Stolz ent­wickel­ten sich so die ehe­ma­li­gen Kin­der des Grams in stol­ze und fas­nachts­ver­rück­te Ruugger.

Von den Ur-Anfän­gen an war das Stich­wort „Eman­zi­pa­ti­on“ bei den Napfru­ug­gern mehr als nur Theo­rie. So bestimm­ten schon früh Prä­si­den­tin­nen und Tam­bour­ma­jeu­sen die Geschicke des von allem Anfang an gemisch­ten Ver­eins. Ein­mal mehr zeig­ten die Ur-Ein­woh­ner am Fus­se des Nap­fes der Welt, wo’s lang geht! Trotz allen Stür­men des Ver­eins­le­bens fand und fin­det man immer wie­der zum Gespräch, und so war und ist die gute Kame­rad­schaft, ver­tieft durch gemein­sa­me aus­serfas­nächt­li­che Unter­neh­mun­gen wie Ver­eins­aus­flü­ge, Pick­nick etc., das kon­stan­te­ste Merk­mal. Dies strahl­te auch auf die Umge­bung aus und sicher­te so den Napfru­ug­gern im Lau­fe der Zeit einen festen Platz am Ver­eins-Fir­ma­ment des Napfdorf-Himmels.